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Moloch (von Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France (Le musée du cinéma #Turin#) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons) |
Donnerstag, 15. Dezember 2016
Kapitel 5(Schluss)
Samstag, 10. Dezember 2016
Kapitel 5 (7)
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Schlaraffenland: Traum und Alptraum |
Wer innerhalb eines Gestells den Unterschied zwischen „Arbeit“ und „Freizeit“ nicht akzeptiert, sein Leben als „Arbeit an und für sich sieht“, wer Freiräume und persönliche Verantwortung gegen das Streben der Gestelle nach innerer Stabilität und umfassender Kontrolle von Informationen verteidigt, wer nötigenfalls Regeln missachtet oder umgeht, wird Regulierern und Kontrolleuren automatisch verdächtig. Andererseits sichert ein solcher Gegenspieler ihre Existenzberechtigung. So folgerichtig wie der „Ketzer“ dem Gottesstaat erwächst, erwachsen den Gestellen ihre „Whistleblower“. Sie werden mit dem nämlichen Furor verfolgt. Die jeweilige Gegenseite wird sie zu Helden küren, falls sie damit öffentliche Aufmerksamkeit und neue Anhänger gewinnen kann. Falls nicht, muss sich der Betreffende in der Rolle des Außenseiters zwischen allen Stühlen zurechtfinden – und damit hat er womöglich noch Glück.
Medien leben davon, andere bei solchen Spielen vorzuführen, die eigenen inneren Konflikte sehen sie ungern beleuchtet.
Allmählich macht sich erfreulicherweise die Einsicht breit, dass diese Rollenspiele und Strategien in den Bankrott führen – nicht nur in den fiskalischen eines unvorstellbar überschuldeten Staates samt seinen Sozial- und Kontrollsystemen, sondern in den wirtschaftlichen und moralischen einer Gesellschaft, in der möglichst viele mit der Ein-Stellung leben „ICH ALLES SOFORT GRATIS!“.
Ob die von Marx, Lenin und ihren Adepten gesetzte Dichotomien zwischen „Arbeit“ und „Kapital“, links und rechts, sozialem Fortschritt und Reaktion die Wahrnehmung dominieren werden bis zum Kollaps, obwohl Manager von Großunternehmen, Staat und (NG-)Organisationen aller Art samt den ihnen hörigen Medienmachern längst nach denselben Regeln spielen – denen des Gestells, wo ausschließlich Gestell- und Privatinteressen abgeglichen werden und politisches von wirtschaftlichem Kalkül längst nicht mehr zu trennen ist? Werden weiterhin Korporationen mit Gestellcharakter unwidersprochen versuchen, das Gemeinwesen zu usurpieren, nicht mehr und nicht weniger als Clans von Dorftyrannen? Werden sie weiterhin unterm Applaus ihrer „Anspruchsberechtigten“ am Gemeinwohl schmarotzen können?
Wir erleben die Krise dieses Systems und seines „Sozialstaates“, denn die Strategie der „Zukunftssicherheit“ aller als Gestell organisierten Korporationen hat Erwartungen angehäuft, die das Gemeinwesen einfach nicht mehr erfüllen kann. Seine Zukunft ist verstopft von diesen Erwartungen: von den Gewinnerwartungen der Konzerne, dem Kündigungsschutz der Heere von Beamten und „Verwaltern“, den Erwartungen der Beitragszahler an die Versicherungssysteme, den Fürsorgewünschen der Beihilfe-Empfänger. Wir erleben, dass sie alle sich derzeit als unfähig erweisen, von diesen Erwartungen von ihrer „Anspruchsberechtigung“ zu lassen und ihre Strategie zu ändern. Stattdessen heißt es „mehr Desselben“ – auf allen Seiten. Und alle bejammern die folgerichtige Blockade.
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Samstag, 5. November 2016
Kapitel 5 (6)
Freitag, 4. November 2016
Kapitel 5 (5)

Die serienweise platzenden Skandale an der Spitze spiegeln doch nur das Grundverhältnis: Wir sind Anspruchsberechtigte. Für die Schäden, für die Folgen verantwortlich sind die anderen. Für die Erziehung der Kinder sind Kinderkrippe, -garten, die Schule oder die Berufsausbildung zuständig. Eltern müssen sich für die Fehlleistungen ihrer Sprösslinge so wenig in Haftung nehmen lassen, wie Politiker für ökonomische Fehlleistungen in Milliardenhöhe. Jeder Jugendliche hat Anspruch auf einen Ausbildungs- oder Studienplatz, egal wie sein Sozialverhalten von Eltern geprägt wurde, egal wie viel Ehrgeiz er in seine schulischen Leistungen investiert. Kann er seine persönlichen Fähigkeiten und Ansprüche ins Verhältnis setzen und Konflikte mit sprachlichen Mitteln bewältigen? Nein? Er pöbelt und schlägt? Dann braucht er staatliche Fürsorge.
Probleme und Konflikte werden sozialisiert, Ansprüche und Gewinne privatisiert, Fast jeder versucht, sich mit der Macht von Korporationen – in der Regel mit der „seiner“ Firma, Behörde, Organisation, Religionsgemeinschaft, neuerdings der von „Sozialen Netzwerken“ oder eines „Flashmobs“ – zu bewaffnen, um seine Interessen durchzusetzen. Es reicht auch schon, wenn er sich Vorteile verschafft.
Wir haben uns daran gewöhnt, dass fast für jeden Konflikt eine Organisation – sei sie staatlich, von Kirchen oder privat finanziert – Lösungen parat hält und uns die Verantwortung abnimmt. Wir bewegen uns gerade auf einen Zustand zu, wo dem einzelnen auf jede Frage eine Antwort gegeben wird: von irgendeiner zuständigen Korporation. Wir möchten auch gern noch sicher-stellen, dass er ruhig bleibt, wenn ihm die Antwort nicht gefällt. Das nennt man dann den sozialen Frieden.
Dieser „Frieden“ wird immer wieder einmal gestört, wenn es den Körper nach Zärtlichkeit verlangt. In einer gegen alle Lebensrisiken versteiften Singlegesellschaft, wo jeder hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist, wächst das Verlangen nach Nähe und Berührung. In sicher-gestellten Partnerschaften (tot-gestellt trifft öfter zu) sehnen sich Frauen nach „Schmetterlingen im Bauch“ (was für ein bis zum Erbrechen wiederholtes, die Macht der Triebe verniedlichendes Stereotyp!) und Männer nach haltlosem Sinnenrausch. Die Haut und die Geschlechtsorgane – vor allem das im Kopf – samt der ihnen unauflöslich verbundenen Seele wollen, dass etwas geschieht. Aber es darf nichts passieren!
Dafür gibt es dann – gratis oder für Geld – eine „Kuschelgruppe“. Oder die Sado-Maso-Swingerclubs mit angeschlossenem Puff und Studio für Piercing, Branding, Tätowierungen und Schamhaarcoiffure.
Fragen Sie sich an dieser Stelle bitte einmal ganz ehrlich, was Sie von Prostitution halten. Könnte das nicht eine ganz normale Dienstleistung sein wie jede Physiotherapie? Mit ordentlicher Ausbildung, Berufsschule, Abschlusszeugnis und entsprechendem Ansehen in der Gesellschaft?
Verachten Sie Frauen, die sich „hochgeschlafen“ haben?
Haben Sie Mitleid mit Huren aus dem Osten, aus Afrika oder Brasilien?
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Samstag, 1. Oktober 2016
Kapitel 5 (4)
„Linke“ oder sonstwie „kapitalismuskritisch“ Bewegte mit ihrem unerschütterlichen Sinn für soziale Gerechtigkeit wandeln gern auf bequemem Sport- oder Outdoor-Schuhwerk (egal ob Marke oder nicht: fast alles kommt aus Billiglohnländern) zu amtlich genehmigten, völlig gefahrlosen Demonstrationen gegen „die Globalisierung“. Von dort führt sie der Weg an die Imbissbude; sie verzehren billige Lebensmittel und trinken Coca-Cola. Wenn sie Pech haben, stecken in Würsten und Frikadellen große Anteile verdorbenen Fleisches. Die Lebensmittelbehörde kann nicht überall sein; auch für den fleischverarbeitenden Betrieb ist Geiz geil und wer sich an Regeln hält, blöd.
Mittwoch, 8. Juni 2016
Dem Frühling folgt der Sommer…
Er hat ja gerade erst begonnen, der Sommer 2016. Die Nachrichten von Unwettern und dem damit verbundenen Unglück treiben die Woge der Aufmerksamkeit: Donner und Blitz, überschwemmte Straßen und Keller, Milliardenschäden fluten die Wichtigkeiten von gestern davon, die Leute heben die Hände über die Wiederkehr eines “Jahres ohne Sommer” wie 1816. Die Tyrannen dieser Welt gehen derweil ihren Geschäften nach, sie werden es auch tun, während das Parteiengezänk über einen neuen Bundespräsidenten mediale Aufmerksamkeit erheischt, der Fußball wird wieder für eine Weile zum Quotenmagneten, Lechts und Rinks prügeln uns unverdrossen ihre dogmatischen Wahnvorstellungen von einer irgendwie viel besseren Welt unter ihrer Führung um die Ohren. “Die Zeit geht mit der Zeit: Sie fliegt”, hat Erich Kästner schon vor 60 Jahren gemeint, und wusste noch nichts von Discountlinien quer über alle Kontinente und dem Quoten-Mob in sozialen Netzwerken. Aber sein Junigedicht hat einen wunderbaren Schluss:
“Spät tritt der Abend in den Park,
mit Sternen auf der Weste.
Glühwürmchen ziehn mit Lampions
zu einem Gartenfeste.
Dort wird getrunken und gelacht.
In vorgerückter Stunde
tanzt dann der Abend mit der Nacht
die kurze Ehrenrunde.
Am letzten Tische streiten sich
ein Heide und ein Frommer,
ob's Wunder oder keine gibt.
Und nächstens wird es Sommer.”
Ich füge dem meinen sehr persönlichen Blick aufs – wundersame - Geschehen hinzu:
Der Sommer bleibt nicht. Sag: willst du denn bleiben?
Törichter Mensch, das Universum rechnet nicht
In deinen Zahlen: Stunde, Jahr und Tag.
Ist nicht dein Winter dir ins Fleisch geschrieben?
Ist's nicht des Herzens allerletzter Schlag?
Du weißt es nicht. Du willst es gar nicht wissen.
Du wünschst, dass jeder Schmerz dich meiden soll.
Du träumst von Lust, von Liebe und von Küssen
Die ewig dauern, ohne Lebewohl.
Dein Herbst, mein Freund, winkt schon aus Rosenblüten
Die Wolken ziehn – vertrau dich ihnen an.
Du warst ein Kind, geliebt, du wurdest Mann
Und lerntest hassen, kämpfen, wüten.
Bist bald ein Greis, schon färbt der Frost dein Haar –
Vertrau den Wolken. Was vergeht, ist wahr.
Freitag, 22. April 2016
Frühling reist
Den Mai lässt Erich Kästner 1955 als “Mozart des Kalenders” auftreten. Sein Gedicht gehört zu den Schönsten. Gut ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen seines Zyklus habe ich die Kutsche des Zauberers Mai mit einem Regionalzug verglichen – weil jeder den Frühling anders erlebt.
"
Die Räder rollen durchs glückliche Land
der rostenden Wünsche, es schnattert das Jungvolk
Eingeflimmert aufs Mittelmaß,
duftend nach Fritten und Plastikfraß.
Gesichter voll Eisen, Chemie in den Haaren
Sehn sie nicht wo, verstehn nicht, wohin sie fahren.
Draußen geschieht das verlässliche Wunder
Das sich doch niemals planen lässt
Aus Landschaften werden Züge des Glücks
Triumphprozessionen verliebter Vögel.
Textilgeschäfte verhökern den Rest
Nächstens geht die Weltwirtschaft unter.
Altersrenditen verfallen im Takt
Der murmelnden Kugeln in den Rouletts
Der schwingenden Kurse auf den Parketts
Alle Tresore werden geknackt.
Derweil erblühn die unsterblichen Formen
Aus sterblichstem Stoff in den Farben der Träume.
Ich zähle die Tage als letzte Momente
Dass vom fliegenden Blau ich nur nichts versäume.
Keine Blüte sei ungeküsst
vom Blick, der auf Unendlich gerichtet ist.
Sonntag, 13. März 2016
Die Literatur und die Weisheit der Huren
Diese Autorin tritt selbstbewusst auf, daran lässt sie weder mit ihrem Foto auf dem Schutzumschlag noch mit den ersten Sätzen ihres schmalen Büchleins zweifeln. Sie darf das, denn schon das Thema sichert ihr gehörige Aufmerksamkeit; so gut wie alle Medien berichten obendrein gerade darüber, wie der Gesetzgeber neue Leitplanken im bezahlten Geschlechtsverkehr installieren will. Erzwungene Prostitution und Menschenhandel will er damit einschränken – eine ziemlich liberale, auf besseren juristischen und sozialen Schutz für die Frauen zielende Regelung aus dem Jahr 2003 hat darin anscheinend nicht nur versagt, sondern kriminelle Dunkelfelder noch erweitert.
Karolina Leppert übt ihren Beruf als Sexarbeiterin mit Lust und Überzeugung aus. Ich nehme ihr das umso leichter ab, als sie nicht nur sehr offen redet, sondern auch unverschnörkelt, gescheit und vor allem mit Witz: Ich habe mich bei einer Lektüre lange nicht mehr so gut amüsiert. Dabei geht es drastisch zu; die „Standpauke“ kommt von Herzen und es ist Lebensklugheit, Gefühl und Empathie darinnen, wenn auch die „Manieren“ einen wünschen lassen, zugehörige Männer dorthin zu treten, wo schon der Klappentext einen tragikomischen Treffer landet.
Die Domina Karolina Leppert kommt rasch zur Hauptsache, und sie handelt sie souverän ab: Die Internetpornographie konditioniert Männer, indem sie ihre Phantasie verstellt. Das Geschlechtliche mit all seinen im tiefsten Lebenskern wurzelnden individuellen Spielarten wird vom physischen Geschehen zwischen Menschen entkoppelt, stattdessen implantieren bewegte Bilder Erwartungen, die im Virtuellen, keineswegs aber in der Realität erfüllbar sind. Vergleichbares lässt sich in den Gewaltspielen und Actionfilmen erfahren – und manche, die dort eintauchen und ihr Ego ins Gigantische übersteigern, schalten mit dem Computer keineswegs die Wünsche nach digital erzeugten Dopaminschüben ab: Gewalt-Macht-Lust kann um so leichter zur Droge werden, wenn sie folgenlos bleibt. Das Phänomen ist auch an den Pöblern (und Pöblerinnen) zu beobachten, die ihre Aggressionen im mehr oder weniger anonymen Social Web unverdrossen austoben.
Wie die Verfasserin in ihrer Rolle als Domina, wie ihre leid- und lustgeprüfte Kollegin Mariella mit solchen von pornographischen Extremen besessenen Kunden in der harten Realität zurechtkommen muss, das erzählt sie geschickt, indem sie die „Standpauke“ aus einem Gespräch mit Mariella heraus entwickelt. Vielleicht ist Mariella nur eine Kunstfigur; Karolina Leppert könnte zweifellos genügend Geschichten aus ihrer Arbeit für das Prostituierten-Netzwerk „Hydra“ in einer solchen verdichten. Man(n) muss sie einfach mögen. Und dass die Männer in Lepperts Standpauke mit fast therapeutischer Nachsicht behandelt werden, ohne feministischen Furor, dafür mit scharf beobachtendem Sarkasmus, Selbstreflexion und großem Humor, hebt diesen Text aus den zahllosen so bedeutungstriefenden wie folgenlosen Einlassungen zum Thema heraus. Dass der Alltag von Menschenhandel, Vergewaltigung und Zwangsprostitution grausam ist, lässt er einen keinen Augenblick vergessen, gerade weil die Autorin in einem verhältnismäßig zivilisierten Bereich zu Hause ist. Aber da die Politik den Dunkelfeldern ziemlich hilflos gegenüber steht, ist die Standpauke für die Kunden – meist Männer – umso mehr angebracht. Für die Kundinnen auch.
Karolina Leppert, Männermanieren. Standpauke aus dem Rotlicht, edition a, 128 Seiten, erschienen am 27. Februar 2016, 16,90 Euro.
Donnerstag, 3. März 2016
Die Macht der Träume
Wie kostbar diese jenseitigen Welten sind. Das Bewusstsein befasst sich dort nur noch eingeschränkt mit unmittelbaren Reizen; es wird vom Unbewussten, vom Erinnern, von Wünschen und Ängsten bewegt. Es muss ihnen folgen in gegenstandslose, phantastische, manchmal furchterregende Geschehnisse. Was im Alltag nicht zu merken ist – dass hinter Entscheidungen nur selten vernünftiges Abwägen steht – wird hier und jetzt universelles Programm. Alles ist möglich. Es muss nur einen Kondensationskeim geben, an den sich chaotisch schweifende Erinnerungen anlagern können, egal ob sie frühkindlichem Erleben oder einer Fernsehserie entspringen. Von diesem Keim aus vernetzen und verweben sich Landschaften, Figuren, Situationen innerhalb von Hundertstelsekunden. Sie sind flüchtig, aber sie können stärker wirken als real Erlebtes.
Hirnforscher wollen aufklären, was da “wirklich” geschieht. Sie wollen mittels hochpräziser Messung elektromagnetischer, hormoneller, zellbiologischer Abläufe die Traum und Gedankenwelten vermessen. Aber dieses “wirklich” bedeutet doch immer nur, dass aus apparativ begrenzten Methoden des Erfassens von Daten Modelle konstruiert werden. Diese Modelle müssten in irgendeiner Form verifizierbar sein – etwa indem man aus mit ihrer Hilfe entworfenem elektromagnetischen Geschehen einen vorhersagbaren Traum entstehen ließe, also einen Film ins Traumgeschehen einspielte, dem der Träumer nicht entfliehen kann.
So etwas ist der Traum aller Despoten, Geheimdienste, vieler Produzenten mehr oder weniger schlechter Sci-Fi-Texte, Filme, Spiele. Vermutlich steckt schon viel Geld in einschlägigen Forschungen. Ihre Konsequenzen gehen – was ökonomische und politische Macht anlangt – über Kernkraft, Gentechnik, IT und Internet hinaus. Sie verschärfen alle Fragen nach menschlicher Verantwortung bis tief ins Persönliche. Stirbt infolge solcher “digitaler Transparenz” des Individuums nicht jedes Vertrauen, sogar das zu sich selbst?
Einstweilen freue ich mich an allen Abenteuern, zu denen ich ins Universum der Träume eingeladen – oder sollte ich besser sagen: entführt? – werde. Manchmal freue ich mich auch, von dort unversehrt zurückzukehren in eine Realität voller Überraschungen. Gott sei Dank wird sie sich nie ganz kontrollieren lassen, und das bedeutet: überhaupt nicht.