Donnerstag, 15. Dezember 2016

Kapitel 5(Schluss)

Museo nazionale del Cinema - Cabiria (Turin)
Moloch (von Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France (Le musée du cinéma #Turin#) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons)
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Was also bitte ist soziale Gerechtigkeit? Wirklich die Frage einer quantitativen Egalité im Einfamilienhaus mit Wunschauto?
Es gibt Menschen, die wollen kein Haus, es gibt Menschen, die wollen kein Auto.
Es gibt Menschen, die wollen keine An-Gestellten sein.
Eine Minderheit.
Es gibt Menschen, denen ist mit noch so üppigen Mindeststandards nicht zu helfen, weil sie verrückt sind, süchtig oder sterbenskrank.
Arme Schweine. Die brauchen natürlich Fürsorge.
Höre ich da Mitleid? Oder handelt es sich nicht genau um das Mitleids-Ritual, das die Begünstigten der An-Gestellten-Gesellschaft anstimmen, um eigene Ängste und die von ihnen billigend in Kauf genommenen Risiken und Katastrophen wegzuschieben, um weiter die Sozialsysteme ausbluten zu lassen, indem sie Verantwortung delegieren und auf unerfüllbaren Forderungen an das Gemeinwesen beharren? Um weiter Konflikte zu ignorieren, die in ihre Schablonen von der „sozialen Gerechtigkeit“ nicht passen?

Deutschland ist keine Nation der Unternehmer mehr, sondern eine der an-gestellten Bedenkenträger, Verhinderer und Unterlasser. Aber niemand kommt auf die Welt, um An-Gestellter zu werden, und es darf als bewiesen gelten, dass die Lehre vom Sozialismus nur den Würdenträgern sozialistischer Parteien das Paradies auf Erden verschafft. In der DDR gab es davon reichlich. Sie bewirkten in ihrem Sicherstellungswahn die vollkommene Stagnation; das Land brach zusammen. Der Westen erfand die Legende von den armen, aber mutigen revolutionären Ostdeutschen, die den bösen Kommunismus besiegten und beglückte sie alle – auch die SED- Bonzen – mit mehr sozialer Fürsorge als die DDR je hatte. Der Westen hat den Untergang des Sozialismus noch vor sich.

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