Montag, 18. Februar 2013

Kapitel 3 (3)

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In Spielfilmen beweisen die Amerikaner den Europäern immer wieder einmal, wie weit sie ihnen dabei voraus sind, wissenschaftliche Arbeit in unterhaltsame Geschichten zu verpacken und neue Gedanken unter die Leute zu bringen.
Tatsächlich sind die „Matrix“- Filme eine Einladung zum Nachdenken über das Zusammenspiel von Gehirn, Körper und Welt. Die astronomische Zahl der im Gehirn wechselwirkenden Zellen, deren jede wieder eine kosmische Dimension innerer Prozesse ablaufen lässt, rechtfertigt ohne weiteres die Vorstellung, dort könne eine ganz eigene Welt bestehen. Mit einem Kunstgriff – so suggerieren die Autoren des Films – wäre diese innere Welt von der äußeren abzukoppeln, zu der unser Körper die Schnittstelle ist. Findet man einen Weg, die Vorgänge der inneren Welt anders als über die Schnittstelle des Körpers und seiner Sinnesorgane zu beeinflussen und miteinander zu verkoppeln, also durch eine direkt mit den Hirnzellen verbundene „Matrix“, dann könnte man über die Körper als „Energielieferanten“ verfügen und würde das „Ich“ im Ghetto einer imaginären Welt einsperren.
Hieronymus Bosch malte vor über 500 Jahren Höllenvisionen
Die scheinbare Trennung zwischen „innen“ und „außen“ beschäftigt die Menschen seit je. In der Phantasie zeigt uns ja die „Innenwelt“ auch ganz eigene Wege, sie können sich von der „Realität“ sehr weit entfernen – etwa im Traum oder in Wahnvorstellungen. Die Innenwelt birgt für uns ebenso viele Rätsel wie der Kosmos oder die Welt der Elementarteilchen. Auch in ihr scheint es „zugängliche“ und „unzugängliche“ Bereiche zu geben, und wir setzen alles daran, in sie einzudringen.
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